Mercedes-Benz L 315
Mercedes-Benz | |
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Mercedes-Benz L 6600
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L 315 | |
Hersteller: | Mercedes-Benz-Werk Gaggenau |
Verkaufsbezeichnung: | L 6600 (1950–1955) L 315 (1955–1958) |
Produktionszeitraum: | 1950–1958 |
Vorgängermodell: | L 6500[1] |
Nachfolgemodell: | LP 333 |
Technische Daten | |
Bauformen: | Haube: Pritsche, Kipper, Zugmaschine Frontlenker: Zusätzlich als Fahrgestell |
Motoren: | Mercedes-Benz OM 315 Diesel, 8276 cm³ |
Leistung: | 107 kW |
Länge: | 6140–9280 mm |
Breite: | 2400–2500 mm |
Höhe: | 2480–2850 mm |
Radstand: | 3600–5200 mm |
Wendekreis: | 14,4–21 m |
Nutzlast: | 6,5–9,96 t |
zul. Gesamtgewicht: | 12,5–14,9 t |
Der Mercedes-Benz L 315 ist ein schwerer Lastkraftwagen der Daimler-Benz AG, der von 1950 bis 1958 im Mercedes-Benz-Werk Gaggenau gebaut und von 1950 bis 1955 zunächst als L 6600 vermarktet wurde. Die Fahrzeuge waren hinterradgetriebene Pritschen-Lkw, Kipper und Sattelzugmaschinen. Ab 1953 gab es sie auch mit Allradantrieb. Von 1955 bis 1957 ergänzte eine ausschließlich heckgetriebene Frontlenker-Variante das Typenprogramm. Ab 1956 wurde speziell für die Bundeswehr der militärische LG 315/46 erprobt, den die Bundeswehr von 1958 bis 1964 bestellte.[1] Es wurden 13.735 Hauben-Lkw und 2.480 Frontlenker-Lkw des Typs L 315 gebaut.[2]
Modellvarianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- L 315: Basismodell, Pritsche, Hinterradantrieb (1950–1958)
- LK 315 Kipper, Hinterradantrieb (1950–1958)
- LA 315 Pritsche, Allradantrieb (1953–1958)
- LAK 315 Kipper, Allradantrieb (1953–1958)
- LP 315 Frontlenker, Hinterradantrieb (1955–1957)
- LS 315 Zugmaschine, Hinterradantrieb (1950–1958)
- LAS 315 Zugmaschine, Allradantrieb (1953–1958)
- LG 315 Pritsche oder Sonderaufbau, Allradantrieb (1953–1964)
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L 315 mit Plane
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LG 315 mit Ganzstahlfahrerhaus und Sonderaufbau (Feuerwehr)
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LG 315 mit Standardfahrerhaus
-
LS 315
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fahrwerk und Kraftübertragung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der L 315 ist ein zweiachsiger Lkw mit einem Leiterrahmen aus U-Profilen,[2] Starrachsen vorn und hinten sowie längsgerichteten Blattfedern. An der Hinterachse sind zusätzlich progressiv wirkende Zusatzfedern eingebaut. An der Vorderachse konnten auf Kundenwunsch hydraulische Stoßdämpfer eingebaut werden, bei Modellen mit 5200 mm Radstand sind sie serienmäßig. Der Wagen hat rundum Stahlscheibenräder der Größe 11-20 eH, hinten als Zwillingsräder. Auf die Schrägschulterfelgen sind Reifen der Größe 7,5-20 montiert. Wahlweise waren verstärkte Räder der Größe 11-20 eHD und Reifen der Größe 8-20 lieferbar. Eine Druckluftbremse System Westinghouse von Mercedes-Benz, Trommeldurchmesser 440 mm, wirkt auf alle Räder. Die Lenkung ist eine Schneckenlenkung mit Lenkfinger und ungeteilter Spurstange. Der L 315 wurde ausschließlich als Linkslenker gebaut.
Die Kraft wird vom Dieselmotor über eine Einscheibentrockenkupplung des Typs Fichtel & Sachs LA50 auf das mechanische und unsynchronisierte Klauengetriebe des Typs ZF AK 6-55 mit sechs Gängen übertragen. Vom Getriebe gelangt die Kraft über eine Gelenkwelle auf die Hinterachse. Allradgetriebene Modelle haben zusätzlich ein Verteilergetriebe und deshalb drei Gelenkwellen, Modelle mit 5200 mm Radstand haben noch eine vierte Gelenkwelle. Das Hinterachsdifferenzial ist ein Kegelraddifferenzial mit Spiralkegelrädern.
Motor
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Motor ist der Mercedes-Benz OM 315 (Oel-Motor), ein Sechszylinder-Reihendieselmotor mit Wasserkühlung und Vorkammereinspritzung. In der militärischen Ausführung OM 315 V ist der Motor als Vielstoffmotor ausgelegt. Das Kurbelgehäuse bildet eine Einheit mit dem Zylinderblock, beide sind aus nickellegiertem Grauguss hergestellt. Die Zylinder haben eine Bohrung von 112 mm, die Kolben haben einen Hub von 140 mm, der Gesamthubraum des Motors beträgt 8276 cm³. Die geschmiedeten Leichtmetallkolben von Mahle haben vier Kompressionsringe, von denen einer verchromt ist, und zwei Ölabstreifringe. Die Kraft wird von den Kolben über Pleuel mit Doppel-T-Querschnitt auf die geschmiedete, gehärtete und siebenfach in Gleitlagern gelagerte Kurbelwelle übertragen, die mit Gegengewichten und einem Schwingungsdämpfer versehen ist.
Die Kurbelwelle treibt über schrägverzahnte Stirnräder die im Kurbelgehäuse siebenfach gelagerte Nockenwelle an, die über Stößel, Stoßstangen und Kipphebel je Zylinder ein senkrecht hängendes Ein- und ein Auslassventil betätigt. Der Motor hat zwei abnehmbare Zylinderköpfe.
Der Kraftstoff wird von einem Filzrohrfilter gereinigt und von einer Einspritzpumpe des Typs Bosch PES 6 A 80 B 410 RS 64/7 mit Fliehkraftregler durch Einspritzdüsen des Typs Bosch DNO SD 211 in die Vorkammern eingespritzt. Ein Hauptstromfilter und ein Feinfilter im Nebenstrom reinigen das Motoröl. Die Ansaugluft wird von zwei Ölbadluftfiltern gereinigt und dem durch die Zylinderkopfhaube verlaufenden Saugrohr zugeführt.
Technische Daten ab 1956
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]L 315 | LK 315 | LP 315 | LA 315 | LAK 315 | LS 315* | LAS 315 | |||||||
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Maße, Gewichte | |||||||||||||
Länge (mm) | 8280 | 9280 | 7360 | 7980 | 8500 | 8450 | 8280 | 9280 | 7360 | 6180 | 6865 | 6140 | 6865 |
Breite (mm) | 2500 | 2400 | 2500 | ||||||||||
Höhe (mm) | 2480 | 2850 | 2580 | 2480 | 2580 | ||||||||
Radstand (mm) | 4600 | 5200 | 4200 | 4600 | 4200 | 4600 | 5200 | 4200 | 3600 | 4200 | 3600 | 4200 | |
Leergewicht (kg) | 6000 [6035] | 6220 [6255] | 6440 [6475] | 6550 [6585] | 4940 | 6700 | 6600 [6635] | 6830 [6855] | 7040 [7075] | 5250 [5285] | 5270 [5305] | 5850 [5885] | 5870 [5905] |
Maximale Zuladung (kg) | 7250 [8115] | 7030 [8000] | 6810 [7775] | 6700 [7665] | 9960 | 8200 | 7200 [8065] | 6980 [7845] | 6760 [7625] | 23250 (29250) [23800 (29800)] |
23800 (30000) [24700 (30700)] | ||
Antriebsstrang | |||||||||||||
Kupplung | Fichtel & Sachs LA50 | ||||||||||||
Getriebe | ZF AK 6-55, 2.–6. Gang geräuscharm | ||||||||||||
Getriebeübersetzungen | 1. Gang: 9,35 2. Gang: 5,47 3. Gang: 3,74 4. Gang: 2,42 5. Gang: 1,59 6. Gang: 1,0 R. Gang: 7,98 | ||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit | 70 km/h | 70 {46} km/h | 70 km/h | 70 {46} km/h | |||||||||
Motor | |||||||||||||
Typ | Reihen-Sechszylinder-Viertakt-Zweiventil-Vorkammer-Dieselmotor | ||||||||||||
Motorbezeichnung | Mercedes-Benz OM 315 | ||||||||||||
Bohrung × Hub | 112 mm × 140 mm | ||||||||||||
Hubraum | 8276 cm³ | ||||||||||||
Nennleistung | 145 PS (107 kW) bei 2100 min−1 | ||||||||||||
Maximales Drehmoment | 55 kpm (539 Nm) bei 1300 min−1 | ||||||||||||
Verdichtungsverhältnis | 18;5:1 | ||||||||||||
Zündfolge | 1-5-3-6-2-4 | ||||||||||||
Motormasse | 805 kg | ||||||||||||
Glühkerze | Bosch KE/GA 1/8/Beru 214 Ge (50–36 W) | ||||||||||||
Kraftstoffverbrauch nach DIN 70030 | 17,8 [18,2] l / 100 km | 18,4 l / 100 km | 19,8 [20,3] l / 100 km | Abhängig vom Auflieger |
() Gewichte in Klammern: Zweiachsiger Auflieger
[] Gewichte in eckigen Klammern: Verstärkte Ausführung
{} Werte in geschweiften Klammern: Im Geländegang
* Technische Daten von 1955
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Typ L 315 und LK 315 (PDF) Verband der Automobilindustrie: Daimler-Benz AG. Werk Gaggenau, Gruppe 14, Nr. 1325/1415/1425. Frankfurt am Main, April 1956.
- Typ LP 315 Fahrgestell mit Führerhaus (PDF) Verband der Automobilindustrie: Daimler-Benz AG. Werk Gaggenau, Gruppe 14, Nr. 1490. Frankfurt am Main, September 1957.
- Typ LP 315 Frontlenker-Lkw (PDF) Verband der Automobilindustrie: Daimler-Benz AG. Werk Gaggenau, Gruppe 14, Nr. 1490a. Frankfurt am Main, September 1957.
- Typ LA 315 und LAK 315 (PDF) Verband der Automobilindustrie: Daimler-Benz AG. Werk Gaggenau, Gruppe 14, Nr. 1380. Frankfurt am Main, September 1957.
- Typ LS 315 (PDF) Verband der Automobilindustrie: Daimler-Benz AG. Werk Gaggenau, Gruppe 15, Nr. 3125. Frankfurt am Main, Februar 1955.
- Typ LAS 315 (PDF) Verband der Automobilindustrie: Daimler-Benz AG. Werk Gaggenau, Gruppe 15, Nr. 1380/1470. Frankfurt am Main, April 1956.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Vor 55 Jahren: der L 6600 ist die erste Neukonstruktion eines schweren Lkw nach dem Krieg. ( des vom 13. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Daimler-Benz-Pressestelle, 6. September 2005
- ↑ a b Vor 50 Jahren: Daimler-Benz brachte in Gestalt des LP 315 den ersten Frontlenker ab Werk. ( des vom 13. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Daimler-Benz-Pressestelle, 3. Mai 2005
Fahrzeugklasse | 1920er | 1930er | 1940er | ||||||||||||||||
6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | |
Kompaktklasse | W 15 (Typ 170) | ||||||||||||||||||
W 23 (Typ 130) | |||||||||||||||||||
W 30 (Typ 150) | |||||||||||||||||||
W 28 (Typ 170 H) | |||||||||||||||||||
Mittelklasse | W 02 (Typ Stuttgart 200) | W 136 / W 149 (Typen 170 V / 200 V) | |||||||||||||||||
W 11 (Typ Stuttgart 260) | W 143 (Typ 230 n) | ||||||||||||||||||
W 21 (Typ 200 / 230) | W 153 (Typ 230) | ||||||||||||||||||
W 138 (Typ 260 D) | |||||||||||||||||||
Obere Mittelklasse | W 03 / W 04 / W 05 (Typen 300 / 320 / 350) | W 18 (Typ 290) | |||||||||||||||||
W 10 / W 19 (Typen 350/370/380) | W 142 (Typ 320) | ||||||||||||||||||
W 22 | |||||||||||||||||||
Oberklasse | Typ 400 & Typ 630 | W 24 / W 29 / W 129 (Typen 500 K / 540 K / 580 K) | |||||||||||||||||
W 08 (Typ Nürburg 460 / 460 K / 500 / Typ 500 N) | |||||||||||||||||||
W 07 / W 150 (Typen 770 / 770 K) | |||||||||||||||||||
Sportwagen | Modell K | ||||||||||||||||||
W 06 (Typ S / SS / SSK / SSKL) | W 24 / W 29 / W 129 | ||||||||||||||||||
Geländewagen | W 103 (Typ G1) | W 31 (Typ G4) | |||||||||||||||||
W 133 III (Typ 170 VG) / W 139 (Typ 170 VL) / W 152 (Typ G5) | |||||||||||||||||||
Kleintransporter | L 3/4 | L 1000 Express | L 301 | ||||||||||||||||
L 300 |